DIE CREW

Hinter dem Film

CHRISTOPH WEINERT

KURZVITA

Nach seinem Studium der Kunst und Visuellen Kommunikation arbeitet Christoph Weinert von 1992 bis 1995 als Regieassistent bei verschiedenen Spielfilmproduktionen in Frankreich und Deutschland. Seit 1996 ist er freier Autor und Regisseur.

Sein erster Langfilm WEISSE JÄGER – WEISSES GOLD wird 1997 für den GOLDENEN LÖWEN nominiert.

2011 gewinnt Christoph Weinert beim Internationalen Filmfestival in Houston/Texas mit seinen beiden in Deutschland und in den USA produzierten Filmen BIRTH OF A LEGEND und BLUE JEANS BILLIONAIRE den SPEZIALPREIS DER JURY. Im selben Jahr wird sein Film GEHEIMSACHE MAUER für den DEUTSCHEN FERNSEHPREIS nominiert. Derzeit entwickelt er mehrere Stoffe für den deutschen und internationalen Kino und TV-Markt.

KLAUS FLEMMING

KURZVITA

Seit 1993 arbeitet Klaus Flemming als freier Editor.

In Hamburg gründet er 2010 die Flemming Postproduktion GmbH, als alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer.

Seit 2014 produziert Klaus Flemming mit seinem Unternehmen hochwertige Dokumentationen, überwiegend für die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland und der Schweiz. Im Jahre 202o kommt die Entwicklung und Herstellung von Kinoproduktionen im Arthouse-Segment hinzu.

JÜRGEN HECK

KURZVITA

Von der Fotografie kommend, arbeitet Jürgen Heck seit 1991 als freier Kameramann und qualifiziert sich durch eine Ausbildung bei Ted Churchill und Garrett Brown auch als Steadicam Operator.

2006 ist er Gründer und Inhaber der Jürgen Heck Film und Fernsehen.

DER CAST

ARNO

geboren 1933

Besuch der örtlichen Dorfschule von 1939 – 1944. Ende März Flucht vor der herannahenden Roten Armee. Nach dem gescheiterten Fluchtversuch kehrt die Familie auf ihren zum Teil zerstörten Hof zurück. Im Juni 1947 gelangt die Familie in die damals sowjetisch besetzte Zone nach Bischofferode. Dort beginnt Arno nach der 8. Volksschulklasse eine Lehre als Stellmacher.

1949 flüchtet er allein und zu Fuß über die innerdeutsche Grenze nach Westdeutschland. Ziel ist Korschenbroich bei Mönchengladbach, wo er bei seiner Tante und der Großmutter unterkommt.

Bei einem Stundenlohn von 50 Pfennig beginnt Arno als Hilfsarbeiter in der örtlichen Tuchfabrik. Er steigt zum Abteilungsleiter auf und heiratet 1959 seine Frau Rosemarie, mit der er bis zu ihrem Tod im Jahr 2009 zusammenlebt. Aus der Ehe geht eine Tochter hervor.

Wohnort heute: Korschenbroich bei Mönchengladbach.

EWALD 

geboren 1934

Wie Bruder Arno besucht er für vier Jahre die Dorfschule. Im Juni 1947 kam er mit der Familie nach Bischofferode, Sein Ziel ist es, eine Musikhochschule zu besuchen.
Aus finanziellen Gründen können seine Eltern ihm diesen Wunsch nicht erfüllen. Nach der 8. Grundschulklasse beginnt er eine Lehre als Hufschmied.

Nach einem Interzonenspiel, das 1956 in Nordrhein- Westfalen stattfindet, setzt Ewald sich von seiner Fußballmannschaft ab und bleibt im Westen. Dort nimmt er sofort Kontakt zu seinem älteren Bruder Arno und seiner Schwester Anita auf, die bereits zwei Jahre zuvor in den Westen gegangen waren.

Er findet Arbeit als Schlosser, später als Elektro-Schweißer. 1965 Heirat; aus der Ehe gehen zwei Kinder hervor. 1987 Trennung von seiner Frau. Seit 1995 lebt er mit seiner Lebenspartnerin Felicitas zusammen.

Wohnort heute: Korschenbroich bei Mönchengladbach

JOHANNES

geboren 1935

Hannes besucht bis zur 3. Klasse die örtliche Dorfschule. Durch die Wirren der Nachkriegszeit folgen drei Jahre Schulunterbrechung.

Nach Ankunft in Bischofferode besucht er dort für drei weitere Jahre die Grundschule, die er nach der 7. Klasse verlässt. Anschließend beginnt Hannes eine Schlosserlehre im örtlichen VEB Kalibergwerk und wird vom Betrieb zu einem Ingenieursstudium delegiert.

Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Heinz nutzt er im August 1958 die Möglichkeit, über Berlin in den Westen zu gelangen. Es folgt ein Neustart in der Bundesrepublik als Qualitäts- und Materialprüfer in einer Landmaschinenfabrik. 1958 heiratet er seine Frau Gudrun, mit der er bis heute zusammenlebt. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor.

Wohnort heute: Korschenbroich bei Mönchengladbach.

ANITA 

geboren 1936

Noch in der 1. Klasse in der Dorfschule muss Anita  für drei Jahre ihren Schulbesuch unterbrechen, den sie erst wieder nach der Ankunft der Familie in Bischofferode fortsetzen kann. 

Nach der 8. Grundschulklasse wechselt sie auf die Hauswirtschaftsschule. Eigentlich möchte Anita Säuglingsschwester werden, doch eine derartige Ausbildung wäre mit einem Internatsbesuch verbunden gewesen.

Das aber lehnen die Eltern ab und schlagen ihr stattdessen vor, in den Westen zu gehen. Ziel: Korschenbroich zur Tante, der Großmutter und ihrem ältesten Bruder Arno. Im Ort findet sie Arbeit als Verkäuferin.

1957 heiratet sie ihren Mann Heinz, mit dem sie bis zu dessen Tod im Jahre 2000 zusammenlebt. Sie bekommen fünf Söhne.

Wohnort heute: Köln.

HEINZ

geboren 1939

Noch bevor die Familie ihren Heimatort in Hinterpommern verlassen muss, geht Heinz 1946 im Alter von sieben Jahren mit den Großeltern und seiner Tante in die britisch besetzte Zone nach Korschenbroich in Nordrhein-Westfalen. Zwei Jahre später folgt ihm sein ältester Bruder Arno nach dessen Flucht. 1951 holt die Mutter Heinz zurück in die DDR.
 
Als erstes der acht Kinder besucht er die Oberschule und macht 1958 Abitur. Aus politischen Gründen wird ihm ein Studium verwehrt. Daraufhin plant er gemeinsam mit seinem Bruder Hannes die Flucht über Berlin in den Westen.
 
1959 beginnt Heinz ein Maschinenbaustudium in Stuttgart und wird 1964 von IBM/Deutschland übernommen. 1971 heiratet er seine Frau Gaby. Zwei Jahre später wird der gemeinsame Sohn geboren, 1975 die Tochter. Es folgen Auslandsaufenthalte in San Francisco, New York und London als Abteilungsleiter der Programmentwicklung bei IBM. Im Alter von 70 Jahren geht Heinz in den Ruhestand.
 
Wohnort heute: Böblingen bei Stuttgart.

WALDEMAR

geboren 1940

Nach Ankunft in Bischofferode besucht Waldemar die Grundschule bis zur 8. Klasse. Es folgt eine Lehre als Lokomotivschlosser.
 
Anschließend wird er vom Betrieb als Lehrmeister übernommen. 1966 heiratet er seine Frau Karin.

Sie beide bekommen zwei Töchter. 1970 wechselt Waldemar zum VEB Kieswerke Nordhausen.
 
Da er sich jedoch weigert, seine Verbindung zur Verwandtschaft in Westdeutschland zugunsten eines Karrieresprungs aufzugeben, wird ihm die angebotene Stelle als stellvertretender Betriebsdirektor verwehrt.
 
Nach der Wende wird Waldemar 1990 im Auftrag der Treuhand Geschäftsführer der Kieswerke GmbH in Nordhausen. Gemeinsam mit seiner Frau ziehen sie im Jahr 2016 zu ihrer ältesten Tochter.
 
Wohnort heute: Altdorf in Baden-Württemberg.

EDITH

geboren 1941

Im Alter von sechs Jahren gelangt Edith mit ihrer Familie nach Bischofferode. Es folgt der Besuch der Grundschule und der erweiterten Oberschule. 1960 besteht sie das Abitur.

Ihr Wunsch ist ein anschließendes Pädagogikstudium an der Universität. Da bereits fünf ihrer sieben Geschwister die DDR verlassen hatten, wird sie als „eines Studiums in der DDR nicht würdig“ eingestuft.

Was ihr bleibt, ist eine Ausbildung als Unterstufenlehrerin am Lehrinstitut in Nordhausen. 1963 bekommt sie eine Anstellung als Lehrerin an der Grund- und Regelschule in Bischofferode.

Im selben Jahr heiratet sie ihren Mann Hans, mit dem sie bis heute zusammenlebt. Aus der Ehe geht eine Tochter hervor.

Wohnort heute: Bischofferode/Thüringen

WERNER

geboren 1943 

Nach Ankunft der Familie in Bischofferode besucht er bis 1958 die örtliche Grundschule, anschließend die Polytechnische Oberschule. Ab 1964 arbeitet er als Elektromonteur in Erfurt. Im selben Jahr fasst er den Entschluss, die DDR zu verlassen, da er keine Möglichkeit für einen beruflichen Aufstieg sieht.
 
Über mehrere Monate kundschaftet er die Sperrzone und die sechs Kilometer entfernte Grenze aus. Im Februar 1965 wagt er früh morgens die Flucht über das Minenfeld in den Westen.
Dort nimmt er sofort Kontakt zu seinen bereits im Westen lebenden Geschwistern auf und findet eine Anstellung als Elektromonteur.
 
Von 1972 bis 1977 studiert Werner Elektrotechnik an der Fachhochschule Düsseldorf und arbeitet anschließend in der deutschen Filiale eines italienischen Maschinenbaukonzerns. Erst 2019 geht er in den Ruhestand.
 
Wohnort heute: Düsseldorf.